Immobilienrente – was ist das?
Man hat sein ganzes Leben für das “Häusle” bezahlt – für eine private Rentenversicherung ist da nichts übrig geblieben. Im Rentenalter hat man zwar genug für das tägliche Leben, für die “Extras” – oder eine nötige Hausrenovierung – bleibt aber nichts übrig.
Weiter arbeiten möchte man nicht. Das eigene Zuhause zu verkaufen, kommt nicht in Frage. Was tun?
Seit einigen Jahren gibt es auch in Deutschland die Möglichkeit, ein schuldenfreies Eigenheim mit einer Immobilienrente (auch Umkehrhypothek genannt) zu belasten. Bei einer Umkehrhypothek wird das Eigenheim an das Finanzierungsinstitut gegen eine einmalige Zahlung, meistens aber gegen eine monatliche Rente verkauft. Der bisherige Besitzer erhält Wohnrecht, entweder auf eine bestimmte Zeit oder bis zum Lebensende. Die Rückzahlung der Hypothek erfolgt anschließend durch Übernahme des Hauses durch das Finanzierungsinstitut. Während der Laufzeit der Hypothek fallen keine Tilgungszahlungen an. Ob Zinsen gezahlt werden müssen, richtet sich nach dem individuellen Vertrag.
Vor allem wenn man keine Erben hat (oder nicht vererben möchte), kann eine Immobilienrente die ideale Lösung sein, das Einkommen im Alter aufzubessern und trotzdem in den eigenen vier Wänden bleiben zu können. Beim Abschluss eines Vertrages sollte man jedoch vorsichtig sein: die Konditionen verschiedener Immobilienrenten-Anbieter variieren in wesentlichen Punkten. Wenn der Immobilienrenten-Anbieter Zinszahlungen verlangt oder die Immobilien-Rente sogar auf eine bestimmte Zeit befristet ist (und das Wohnrecht zu diesem Zeitpunkt aufgegeben werden muss), ist gute Überlegung geboten.
Man muss sich hier bewusst sein, dass man möglicherweise (im Überlebensfall) zu diesem späteren Zeitpunkt doch noch ausziehen muss. Und möchte schon gerne auf seinen eigenen Tod wetten?
Eine gründliche Beratung, im besten Fall sogar durch einen Anwalt seines Vertrauens, ist vor einem Vertragsabschluss unbedingt anzuraten.